Mit 9 Jahren zog es mich in den örtlichen Reitverein, wo ich mich das erste mal mit dem Pferdevirus ansteckte. Kurz vor meinem 10. Geburtstag durfte ich mein erstes Dressurturnier bestreiten. Der Wunsch, einmal Pferde auszubilden war geboren. Allerdings kam es anders.
2002, also knapp 24 Jahre später ging mein erster Wunsch mit einem eigenen Pferd in Erfüllung. Weiterbildungen, Reitstunden, Abzeichen und Turnierteilnahmen folgten. Leider verletze sich mein Pferd im Aktiv-Stall schwer im Beckenbereich, so dass eine normale Ausbildung und Turnierteilnahme im Western-Reiten nicht mehr möglich war.
Während der Rekonvaleszenz-Zeit bin ich 2008 auf die Ausbildungsmethode der funktionalen Anatomie für Pferde gestoßen und erweiterte mein Wissen auf dem Gebiet der Biomechanik des Pferdes durch Seminare, Kurse und praktische Unterweisungen ständig weiter und tue dies noch heute.
Eines Tages wurde ich von einer Reiterin angesprochen, "Ihre 14 jährige Stute hätte Probleme im Beckenbereich und gäbe die Hinterhufe zum Auskratzen nicht mehr richtig!" Mit Hilfe der funktionalen Anatomie konnten wir die Verspannungen im Beckenbereich lösen und nach fast drei Monaten konnte die Stute wieder die Hinterhufe anheben, was vorher 6 Jahre lang nicht möglich war.
2011 faste ich dann den Entschluss gewerblich auf dem Gebiet der funktionalen Anatomie zu unterrichten, nachdem ich von immer mehr Pferdebesitzern und Reitbeteiligungen Anfragen erhielt. Ein weiterer Kindheitswunsch ist somit für mich in Erfüllung gegangen: Pferde auszubilden.
Seit gut 10 Jahren arbeite, betreue und unterrichte ich mit großer Freude und Hingabe, auf der Basis der funktionellen Anatomie und unter Berücksichtigung der Biomechanik, sowie der Ausbildungsskala, Pferde mit diversen Bewegungseinschränkungen. All jene, die durch das Raster des Leistungssportes fallen, Pferde mit Atemwegserkrankungen oder Anzeichen von leichter Arthrose aufweisen. Sich in der Rekonvaleszenz-Zeit befinden oder auch ganz "normale" Freizeitpferde. Dabei greife ich Zusätzlich auf die Ausbildungsmethoden zurück wie: die klassische Arbeit an der Hand und der Einfachen- oder der Doppellonge.
Ab 2019 unterstütze und betreue ich auch Besitzer von Esel im Umgang mit dem Esel. Anfänglich stand nur das richtige Führen vom Boden aus im Vordergrund. Mittlerweile wurden die Esel vertraut gemacht an ein Gebiss (Wassertrense), den Seitengängen der klassischen Arbeit an der Hand und der Doppellonge. Ein Höhepunkt für die Esel ist nach wie vor die Stangenarbeit und die Arbeit mit Pylonen aus der Western-Reitlehre, dem Trail oder der Horsemanship.